Krimi: "Tod auf Korfu"

[BirgitD]

Liebe Korfubücher-Fans,

also ich habe mich mit dem Buch schwergetan, es immer wieder beiseite gelegt, obwohl ich eigentlich ein ausgesprochener (Krimi-)Viel- und Schnellleser bin. Wenn ich nicht bis zum Ende auf ein bisschen "Korfu" gehofft hätte, hätte ich es wohl gar nicht fertiggelesen.

Ohne zuviel vom Inhalt zu verraten, möchte das an nur zwei Beispielen begründen:

U.a. ist die Story unglaubwürdig: welche gesuchten Kriegsverbrecher lassen sich wohl ausgerechnet im Land ihrer Gräueltaten, bzw. der Heimal der von ihnen Mißhandelten nieder - und gehen dort auch noch jahrzehntelang als Einheimische durch???

Ebensowenig überzeugen mich die Figuren: z.B. eine schwerst psychisch Kranke, zu der Kontakt aufzunehmen schon dem Klinikpersonal nahezu unmöglich ist, die aber, da wichtig für die Handlung, in der Lage ist, die Klinik zu verlassen und ihre Einkäufe in der Stadt allein zu erledigen. Medizinisch behandelt wird diese Frau einzig von einem Medizinstudenten ...

Mich stört so etwas sehr.

Leider aber auch nichts von dem, was mich hauptsächlich zum Kauf dieses relativ teuren, da gebundenen Buches bewogen hat: Von dem was Korfu ausmacht, habe ich so gut wie gar nichts gefunden, die Handlung könnte überall spielen, Korfu ist wohl nur willkürlich gewählt. Die Nennung einer Handvoll griechischer Ortsnamen, einiger Straßennamen und von zwei oder drei Tavernen. Eine dürftige Beschreibung der Klippen von Arillas und des Blicks von der Höhe des Troumpetas-Passes. Wo beim Blick Richtung Norden(!) die Silhouette von Korfu-Stadt zu sehen sein soll. Sonst gar nichts. Keine Spur von Lokalkolorit, wie es so wunderbar in anderen Korfu-Romanen (u.a. denen der Brüder Durell) rüberkommt. All das, was mir dann immer wieder Anreiz gibt, diese Orte kennenlernen zu wollen.

Birgit