Günther Jauch

[BirgitD]

Hallo Ihr alle,

ja, jetzt gab es wirklich mal wieder Action! Ich habe die Postings aufmerksam verfolgt und über manches sehr nachgedacht. Es hat mir geholfen, meine Prioritäten zu ordnen. Darum "Danke"!


Elchi schrieb:
Der Beitrag zum Thema Selbstanzeigen hinkt dermaßen, dass ich nur noch anmerken möchte: In Deutschland hat nicht plötzlich Steuerehrlichkeit eingesetzt sondern lediglich vermehrt die Angst, erwischt zu werden. Und solange hier Europa nicht gemeinsam gegen griechische Steuerbetrüger vorgeht, wird dort auch nichts passieren. Wieder verpasste (oder besser verhinderte) Hilfsmaßnahmen, die den Griechen in der Tat gut getan hätten.

Hallo Elchi,
da kann ich dir teilweise zustimmen, frage mich aber:

• Warum soll ein vereintes Europa Verantwortung dafür tragen, die Steuerbetrüger eines souveränen Staates dingfest zu machen??? Sonst wird doch so oft „Einmischung“ geschrien!
und
• Gerade in den letzten Tagen war darüber in der Presse zu lesen: Seit Februar 2014 gibt es das Angebot der Schweizer Finanzministerin Widmer-Schlumpf an Griechenland, die Griechen bei der Suche nach entgangenen Steuermillionen (800 Mio. SF) zu unterstützen. Nach Auskunft des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen in Bern haben sich daraufhin weder der jetzige Finanzminister noch sein Vorgänger bei der Behörde gemeldet. Warum?

(18.03.2015 21:48)Alfredo schrieb:  @BirgitD
. . . Wie wahrscheinlich kann es dann sein, dass das freundliche Lächeln, mit dem einem deutschen Tavernengast sein Essen serviert wird, wirklich ehrlich gemeint ist?
Wenn ich mein Essen mit dem Gefühl verzehre, dass mir des Geldes wegen etwas vorgespielt wird, man mich aber meiner Nationalität wegen ablehnt, schmeckt es mir nicht mehr und ich möchte nur noch weg.


Hallo Birgit,
ich bin sehr verwundert diesen Satz von dir zu lesen. Damit wirst du viele Urlauber hier im Forum, die noch im Zweifel sind Griechenland oder nicht, von der Reise in unser geliebtes Land abhalten. Und ob das Lächeln der Gastronomen vorher echt war oder ein "Dollar-Lächeln" in den Augen wissen wir auch nicht. Wir können uns daher nur auf unser Gefühl verlassen. Und das der griechische "Normal-Bürger" den deutschen Touristen hasst glaube ich nicht.
Gastronomen, die nur auf's Geld aus sind, uns lächelnd begrüßen und verabschieden, hinter uns aber den Stinkefinger zeigen, gab es schon immer und wird es immer geben.
Ich freue mich auf unseren diesjährigen, erstmals vierwöchigen, Korfu-Urlaub.

Gruß und noch einen schönen Abend
Alfredo

Hallo Alfredo!
Jeder hat die Möglichkeit, sich zu informieren und bezüglich des Urlaubsziels seine eigene Entscheidung treffen. Wie ich auch. Hinweise oder Empfehlungen an Dritte habe ich keine gegeben, lediglich meine derzeitigen Schlussfolgerungen und Gefühle geäußert! Für mich (!) kann ich allerdings sagen: Wäre ich noch niemals zuvor in Griechenland gewesen, würde ich ein „erstes Mal“ zum derzeitigen Zeitpunkt nicht in Erwägung ziehen. Da mögen andere risikofreudiger sein als ich.

Ich wünsche Dir einen erholsamen Urlaub und eine schöne, ungetrübte Zeit in Acharavi!
Übrigens: "Dollar-Lächeln" gefällt mir ausnehmend gut!


@Claudia
Liebe Grüße aus der Heimat! Schön, ein Statement aktuell von "vor Ort" zu lesen!
An dem von Dir zitierten Spruch ist sehr viel Wahres! Er gilt jedoch gleichermaßen für beide beteiligten Seiten.


Andi schrieb:
Zitat: „Ich für meinen Teil bin überzeugt, dass deutsche Touristen auch weiterhin in Griechenland willkommen sein werden. Die absolute Mehrheit der griechischen Bürger kann nämlich sehr wohl zwischen "Politikern" und "normaler Bevölkerung" eines Landes unterscheiden. So viel Intelligenz unterstelle ich einfach und die Erfahrungen der letzten Jahre seit Beginn der Krise haben mir das auch deutlich gezeigt.“

Hi Andi,
von ersterem bin auch ich überzeugt. Ich fand die herzliche Gastfreundschaft der Griechen immer beispielhaft! Hinzu kommt vermutlich aber auch, dass unter den Touristen Griechenlands die Anzahl der Deutschen am größten ist, gefolgt von Engländern und Russen. (Ich komme selber aus einer Hoteliersfamilie und weiß, dass man solches nicht mißachten darf, wenn man "überleben" will.)

Was die Unterscheidung von „Politikern“ und „normaler Bevölkerung“ angeht, fällt mir eine klare Trennung schwerer: wenn erstere nicht von letzteren gewählt worden wären, wären sie nicht an der Macht. Deswegen tue ich mich schwer damit zu glauben, dass die Masse eines beliebigen Volk sich in ihrer Meinung grundliegend von ihrer demokratisch gewählten Regierung unterscheidet.

Wie andere war auch ich über das korfiotische Wahlergebnis erstaunt, einer Region, die vom Tourismus lebt! Und dann, wie erwähnt, die immens hohe Zahl der Griechen, die sich hinter die jetzige Regierung stellt. Aber hinzu kommt noch etwas, was mich seit meinem letzten Korfu-Aufenthalt im Oktober 2014 beschäftigt: Zwei Begebenheiten in Tavernen, die wir regelmäßig seit vielen Jahren aufsuchten und wo wir uns bisher immer wohl und willkommen gefühlt hatten, haben mich sehr nachdenklich gemacht, weil mir auf subtile Art vermittelt wurde, dass ich nicht mehr der geschätzte Gast früherer Jahre sei. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.



Aber es gibt eben auch die andere Seite. Korfu war für meinen Mann und mich „Balsam für Leib und Seele“, gab uns stets die Kraft fürs nächste, niemals einfache Jahr! Über die Jahre gab es Menschen, die uns in teils dramatischen Situationen auf Korfu beigestanden haben, die stets herzlich und hilfsbereit waren und sich über unsere Rückkehr wirklich freuten! Das schafft Bindungen – und gerade diese Menschen begrüßen mich heute oft mit den Worten: „Gut dass du wieder da bist. Ich muss mit dir reden.“. Sie wissen, dass ich mich nicht nur auf der Sonnenseite des Lebens bewegt habe und versuche, etwas zurückzugeben. Diese Menschen tragen sehr dazu bei, dass es mich immer wieder nach Korfu zieht…

Ich hoffe für alle, dass sich wider Erwarten eine gute Lösung findet und es ein dauerhaft gutes Ende nimmt.

Ich wünsche allen ein sonniges Wochenende! Liebe Grüße
Birgit