Situation 2012 vor Ort
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26.09.2012, 23:17
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RE: Situation 2012 vor Ort
Hiho,
da kann ich Andreas nur beipflichten. Nach meinem ersten - und wohl fürs erste auch letzten Aufenthalt - auf Corfu fällt das Resümee doch eher verhalten aus: Super schöne Landschaften, super nette Einheimische - leider lassen diese ihre Insel total verkommen. Da am Pool liegen und sich braten lassen nicht so unser Ding ist, haben wir den Mietwagen von DriveCorfu (sehr netter Laden btw. ![]() Gut, dass Kavos keine Augenweide ist konnte ich mir vorher fast denken. Was uns aber sonst so auf der Reise unterkam stimmte uns dann doch irgendwie traurig. Wie kann man diese herrliche Landschaft nur so zumüllen? Es gab zwar immer mal wieder lichte Augenblicke, aber trotzdem find ich es einfach nur hart, mit welcher Selbstverständlichkeit manchen Leute ihren Müll vom Pickup aus neben die Straße kippen. Überhaupt war ich doch sehr erschrocken wie unbekümmert und leichtfertig man hier sowohl mit der Umwelt als auch mit seiner eigenen Gesundheit umgeht. Wieso zum Geier heizt egtl. ein Großteil der Zweiradfahrer - oft mit schrottreifen Gefährten - ohne Helm durch die Gegend? Soviele Krankenhäuser kamen mit auf der Insel nicht unter, und von den "24h Surgery", von denen in Kavos in jeder Straße ungefähr fünf standen, würde ich mich nur ungern versorgen lassen. Oder täusche ich mich da und es warten darin hochspezialiserte Chirurgen auf die Unfallopfer? ![]() Wieso verkauft man den Touristen "Old Perithia" als Geisterstadt, wenn der Ortskern aus ebensovielen neuen Tavernen wie verfallenen Häusern besteht und die Einheimischen fröhlich mit dem PKW durchgondeln und sich zuwinken. Gruslig war dagegen, dass kein Mensch in den Lokalen einkehren wollte. Vlt. rennen die Touristen ihnen im Hochsommer die Bude ein oder werden von Reiseleitern provisionsbedingt mit Bussen angekarrt? Und noch etwas, was mir im Hotel, am Flughafen und irgendwie in allen Tavernen von Boukari bis Afionas aufgefallen ist: Ich weiß nicht, ob es sich einfach noch nicht überall rumgesprochen hat - aber man kann die Perlatoren an den Waschbecken austauschen. Finds tierisch ätzend wenn man nach dem Toilettengang mehr Wasser ans Hemd als auf die eingeseiften Hände bekommt ... Was bleibt sind Erinnerungen und viele Fotos an ein paar sehr schöne Tage in einer herrlichen Umgebung, bei durchweg freundlichen Menschen und hervorragendem Essen in allen besuchten Tavernen zu einem fairen Preis. Ein zweiten Besuch werde ich mir aber wohl zumindest für die kommenden Jahre ersparen, weil ich es einfach eine Sauerei finde, dass man so ein herrliches Fleckchen Erde so verkommen lässt. Diesen Konsens teile ich z.B. mit den Schwiegereltern, die vor zwei Wochen zum Dritten und wohl auch letzten Mal auf Corfu waren. Von anderen Reisenden, die sich ebenfalls die Mühe gemacht haben, ihren all inclusive Tempel zu verlassen, hörten wir sehr ähnliche Eindrücke. Schade schade, mit etwas Einsatz könnte hier sehr viel bewegt werden. So bin ich jedoch sehr skeptisch, schließlich kommen Touristen nicht von alleine und wollen auch etwas geboten bekommen. Da gab uns letztes Jahr z.B. Andalusien, für nur ein paar Euro mehr doch ein deutlich besseres Gefühl. |
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