Staatspleite im März?
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11.05.2012, 13:53
Beitrag #31
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RE: Staatspleite im März?
Einige wohltuende Aussagen in dem Interview.
Es gibt erste vorsichtige Signale, dass es evtl. mit einer Regierungsbildung unter Venizelos klappen könnte. Und was sagt die deutsche Wirtschaft? Zitat:Die deutsche Wirtschaft hofft, dass Griechenland im Euro-Verbund bleibt und sich doch noch aus der Schuldenkrise rettet. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir sind daran interessiert, dass der schlimmste Fall nicht eintritt.“ Die deutsche Wirtschaft setze darauf, dass die Griechen zur Vernunft kommen. Nicht wirklich überraschend. Denn die deutsche Wirtschaft profitiert ungemein von der Euro-Mitgliedschaft der Griechen. Und auch das darf man bei den "politischen" Entscheidungen nicht vergessen. Gruß Elchi P.S.: Disziplin steht hier wohl für "Willen zur dauerhaften Veränderung". |
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11.05.2012, 14:11
Beitrag #32
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RE: Staatspleite im März?
Hallo Dimitri,
Deine Frage gibt doch schon die Antwort Genau das meinte ich. Und das wars von mir zu diesem Thema. Werde jetzt packen und mich auf Korfu freuen und versuchen die Freunde moralisch zu unterstüzen. Gruß Ulla Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen Verrückteren findet, der ihn versteht. (F. Nietzsche) |
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11.05.2012, 18:19
Beitrag #33
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RE: Staatspleite im März?
Der Kommentar ist zwar nicht von mir, könnte es aber sein. Und vielleicht hilft ja der Kommentar der Financial Times, den Blick zu öffnen für die desaströse Politik Merkels, wenn meine Kommentare schon als ideologisch geprägt abgelehnt bzw. gebrandmarkt werden.
http://www.ftd.de/politik/europa/:kolumn...35211.html |
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13.05.2012, 10:16
Beitrag #34
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RE: Staatspleite im März?
Bravo Ulla !!!
Liebe Grüsse an Alle aus ???? ...... Kerkyra Christel :nisaki: (11.05.2012 14:11)agapi68 schrieb: Hallo Dimitri, Μια μέρα χωρίς χαμόγελο, είναι χαμένη μέρα
Μια μέρα χωρίς Κέρκυρα, είναι χαμένη μέρα |
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14.05.2012, 11:07
Beitrag #35
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RE: Staatspleite im März?
Elchi, vielen Dank für den Link zum FTD-Artikel.
Diese Lektüre hat mich veranlasst, zum Begriff des Austeritätsregimes weiter zu recherchieren. Was man so findet, ist im Grunde sehr erschreckend: Das Fazit aller Artikel zum Thema des "Regimes der finanzpolitischen Enthaltsamkeit" läuft darauf hinaus, dass wir ALLE, sei es in D, GB, F, GR, USA, in Staaten leben, deren Führungen immer weniger gestalten können und stattdessen nur noch damit beschäftigt sind zu sparen. "Softe" Auswege aus dieser Situation scheint es nicht zu geben. Eine gute Zusammenfassung der Uni HH: Der Staat im Austeritätsregime Ich glaube, in einem Spiegelartikel einmal sinngemäß folgende Aussage gelesen zu haben; dass in den westlichen Demokratien fälschlicher Weise angenommen würde, dass zwischen kapitalistischer Wirtschaftsform und demokratischer Staatsform eine "Beziehung auf Augenhöhe" bestehe. Tatsächlich ist "der Kapitalismus" in keinster Weise von der Demokratie abhängig. Er funktioniert im Grunde überall, und ist nicht darauf angewiesen, FÜR die Demokratie zu arbeiten. Demokratie aber funktioniert nur über die Garantie der freien Entfaltungsmöglichkeiten seiner Bürger. Für die Griechen ist nun die Möglichkeit der persönlichen Entfaltung fast völlig verschwunden. Kein Wunder, wenn sich die Bürger radikalisieren. Auch bei uns wird wohl irgend wann solch eine Entwicklung eintreten. Nur ist unser "Blut nicht so heiß" und wir brauchen für alles etwas länger. afbaumgartner, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 11.8.11. |
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17.05.2012, 14:15
Beitrag #36
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RE: Staatspleite im März?
Ich glaube, daß sich die Finanzproblematik eigentlich ganz einfach präsentiert. Ich will (etwas plakativ und auch provozierend) meine Meinung erklären. Die Krawattl haben sich weltweit dadurch diskreditiert, daß sie jedes Maß und Ziel über die Geldmengenausweitung mit ihrem engstirnigen Blick aufs dicke Auto vor der Türe verloren haben. Die Rückführung dessen nennen sie sinnig "Deleveraging" was eigentlich nur Deflation heißt. Frau Merkel betreibt also keine desaströse Politik sondern benennt einfach nur ehrlich was zwingend erforderlich ist um den Geldwert zu erhalten. Sie ist offenbar mit Abstand die Klügste unter diesen Ökonomen weil sie weiß, daß das vor allem auch in Griechenland fehlende Wachstum nur mit werthaltigem Geld zu bezahlen ist und nicht mit vernichtender Hyperinflation durch Geldmengenausweitung. Daß sie auch noch versucht Griechenland im Euro zu halten ist auch beileibe nicht einem Wirtschaftsinteresse geschuldet weil Deutschland nämlich nicht wie so oft besungen der große Profiteur des Euro-Theaters ist sondern der große Verlierer wie Hanns-Werner Sinn vom Ifo-Institut geradezu brillant zu erklären vermag. Deutschland exportierte zum Zeitpunkt des Euro-Eintritts etwa 45 % nach EU-Ausland - nun sind es nur noch 37 %. Seit Einführung des Euro sind in Deutschland die Löhne und die Kaufkraft signifikant gesunken wogegen sie in Rest-Europa und vor allem auch in Griechenland sehr bzw. extrem gestiegen ist. Deutschland ist der Verlierer bitteschön. Und wenn dieser unregierbaren Schuldenorgie in Griechenland Einhalt geboten wird, dann darf Deutschland nochmal 80 Milliarden blechen. Ein Austritt Griechenlands aus Euroland (was meineserachtens nicht zu verhindern ist) wird eher aus politischen Gründen hinausgezögert, weil man befürchtet, daß sich dann der kommunistische Chinese und auch noch der Russe schleunigst nach Europa einkauft um eine Diversifizierung seiner Devisen zwecks Verringerung der Dollar-Abhängigkeit zu erreichen. Da haben auch die Amis was dagegen. Ich jedenfalls habe nichts dagegen, wenn mein Geld jeden Tag dank Deflation mehr wert ist und jeden Tag billiger in Griechenland Urlaub machen kann. Natürlich nur mit werthaltigem Geld. Die von so vielen Politikern und Ökonomen propagierte Inflations-Politik ist vor allem einem Machtinteresse geschuldet. Bei einer Deflation haben Politiker keine Einflussmöglichkeiten mehr. Siehe Japan in den letzten 20 Jahren. Die Politiker mögen das natürlich nicht und deshalb wollen sie unser Geld durch ihre Entscheidungen vernichten. Hauptsache sie haben was entschieden. Aber so sehr sie auch labern mögen, die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie werden sie nicht verändern - Schulden müssen bezahlt werden - sie lösen sich nicht in Wohlgefallen auf!
Viele Grüße Raimund Bajuware, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 13.3.12. |
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17.05.2012, 15:58
Beitrag #37
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RE: Staatspleite im März?
Dieser Thread ist einfach herrlich und ich lerne viel dazu.
Erst der Begriff des Austeritätregimes und nun das Wort Deleveraging . Noch nie gehört. Aber zum Glück gibts ja Wikipedia und ich bin nun etwas schlauer. Die Analysen von Herrn Sinn sind meistens sehr treffend und auf den Punkt gebracht, siehe hier. Guter Beitrag, Raimund ! Thomas "I am playing all the right notes, just not necessarily in the right order..." |
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18.05.2012, 08:06
Beitrag #38
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RE: Staatspleite im März?
(17.05.2012 14:15)Bajuware schrieb: weil Deutschland nämlich nicht wie so oft besungen der große Profiteur des Euro-Theaters ist sondern der große Verlierer wie Hanns-Werner Sinn vom Ifo-Institut geradezu brillant zu erklären vermag.Definiere mal "Deutschland". Wer oder was ist das? Die Unternehmer? Die Arbeitnehmer? Der Staatshaushalt? |
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18.05.2012, 09:42
Beitrag #39
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RE: Staatspleite im März?
(17.05.2012 15:58)Thomas schrieb: Dieser Thread ist einfach herrlich und ich lerne viel dazu. Moin Thomas, ich stimme Dir in ALLEN Punkten voll zu! Grüße Jens Life is to short to drink bad wine and to smoke bad cigars |
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26.05.2012, 00:15
Beitrag #40
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RE: Staatspleite im März?
Diese unsere Mutti ist sicher vieles (naja, manches). Vor allem Machtbesessen. Aber keine Ökonomin.
Und Sinn? Sorry, aber das hatte vor einigen jahren schon mal mehr Hand und Fuß. Vermögen ist nicht "weg". Es kann sich nicht auflösen. Alleine diese Aussage disqualifiziert den Artikel (und Sinn), weiter darüber nachzudenken. Ob Deutschland bei einem Euro-Austritt der Griechen verliert? Einfach mal an Herrn Obermann denken, an Rheinmetall, an Thyssen, an deutsche Werften ... Ob da evtl. Wirtschaftsinteressen die Politik leicht beeinflussen? Ganz abgesehen von dem - ich überspitze es jetzt - zu erwartenden Treck der hungernden Bevölkerung Richtung Nordwesten. @afbaumgartner Auf eine Radikalisierung "warte" ich schon seit Jahren (nein, nicht "hoffe", aber ich wundere mich, wieviele Tiefschläge nötig sind, bis sich Deutschland bewegt). Aber in Deutschland schafft man es durch BILDungsorgane immer wieder, die Meinungen anders zu lenken. Hat ja auch in Deutschland eine gewisse Tradition... @Raimund Zitat:Deutschland exportierte zum Zeitpunkt des Euro-Eintritts etwa 45 % nach EU-Ausland - nun sind es nur noch 37 %. Seit Einführung des Euro sind in Deutschland die Löhne und die Kaufkraft signifikant gesunken wogegen sie in Rest-Europa und vor allem auch in Griechenland sehr bzw. extrem gestiegen ist. Deutschland ist der Verlierer bitteschön. Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Nicht "Deutschland" ist der Verlierer, sondern weite Teile der deutschen Bevölkerung (Rentner, Arbeitslose, Hartz IV-Empfänger, Zeitarbeiter, Hilfskräfte...). Aber das hat nichts mit Griechenland zu tun. Sondern mit Sozialpolitik. Der Euro ist daran aber genau so wenig Schuld wie der Vollmond. Deutsche Unternehmen (und damit die Deutschland AG) profitieren natürlich überproportional von beidem: Lohnzuwachs in Staaten, in die exportiert werden kann - Lohnkürzungen in Deutschland. Elchi |
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27.05.2012, 08:14
Beitrag #41
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RE: Staatspleite im März?
(26.05.2012 00:15)Elchi schrieb: ... Genau diese Aussage unterschreibe ich dir sofort, Elchi. Wenn auch mit Meinungsbildungsabsicht, aber dennoch mit schlüssiger Interpretation referierte Tomasz Konicz 2010 über Zahlen und Fakten zur Krise: Referat Weltwirtschaftskrise Die Tendenzen sind nun, knapp zwei Jahre später immer noch die selben. Deutschlands Exportvolumen ist mittlerweile bei 51,97% des nominalen BIP (1.Quartal 2012; siehe querschuesse.de) angekommen. Kein seriöser Volkswirtschaftler wird den Zusammenhang zwischen Exportstärke und Verelendungstendenzen bestreiten, das tun nur Betriebs- und Finanzwirte, die in ihrer eigenen kleinen Gewinnstrebensblase leben und denken. Ich denke, wir müssen uns auf schwerere Umbrüche gefasst machen. Trotzdem werde ich natürlich auch dieses Jahr wieder meine alte zweite Heimat in Korfus Nordwesten besuchen, ganz gleich ob mit Euros, Drachmen oder Rupien. Denn dieser Ort hat für mich einen Wert jenseits zählbarer Geldmengen... afbaumgartner, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 11.8.11. |
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27.05.2012, 16:46
Beitrag #42
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RE: Staatspleite im März?
hallo
ich fliege ende der woche zufreunden ,und lass es mir von sogenanten" volksVERTRETERN"nicht vermiesen. erstwird ein volk mit knebel sparzwänge in die kniee gezwungen, um dann sich selber die diätenerhöhen .was für eine moral.???? ob euro drachme oder sonstiege währung wir bleiben UNSEREN FREUNDE SPRICH GRIECHEN TREU:!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! bernhard21 |
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28.05.2012, 19:51
Beitrag #43
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RE: Staatspleite im März?
Herzlichen Dank für den Link zum Referat über die Wirtschaftskrise. Damit erübrigt sich eine Einteilung in Gewinner und Verlierer, in Europa, auf der Welt und auch in Deutschland, zu dem ich Angestellte, Rentner, Hartz-IV-ler, Händler, Produzenten und was es sonst noch alles gibt in diesem Lande zähle. Das ist Deutschland.
Wenngleich Hinweise auf rotes Gedankengut bei Tomasz Konicz bei genauer Analyse zu entdecken sind, so stelle ich aber eine Meinungsbildungsabsicht klar in Abrede. Er faßt in diesem Artikel ständig Fakten zusammen die auch meinen Blick in Richtung Globalisierung weitete entgegen den Betrachtungen die mir von Herrn Sinn mit Konzentrierung auf Europa bekannt sind. Und hier ist der Euro sehr wohl von zentraler Bedeutung für die Defizite in den Südländern wie auch von Herrn Konicz anschaulich verdeutlicht. Stichwort Target 2-Salden. Verelendungspolitik in Deutschland generiert normalerweise keine Gewinner. Nochmals besten Dank für den Link.. Raimund Bajuware, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 13.3.12. |
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07.06.2012, 14:36
Beitrag #44
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RE: Staatspleite im März?
soll das das neue Griechenland sein, mit dieser Partei?
hoffentlich nicht. Frauen schlagen geht GAR NICHT!!! sofort abführen! oder: http://www.blick.ch/news/wirtschaft/grie...14608.html
mikaell, registriertes Mitglied von Andis Korfu Forum - Treffpunkt von corfu.de seit 6.8.11. |
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13.06.2012, 21:03
Beitrag #45
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RE: Staatspleite im März?
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