(03.05.2010 15:41)Argirades Frank schrieb:  Was kostet der Sprit heute?

(03.05.2010 15:41)Argirades Frank schrieb:  Was machen Lidl, Diellas und Dimitra?

(07.06.2010 16:35)jdeibert schrieb:  Hallo,

bin gerade aus dem Pfingsturlaub auf Corfu zurück. Habe seit 13 Jahren ein Haus in Agios Martinos (bei Acharavi) und kann deshalb den Stand der Dinge von Jahr zu Jahr ziemlich gut vergleichen. Hier eine Kurzzusammenfassung:

Ca. 1/3 der Restaurants in Acharavi und einige kleinere Touristen-Shops sind inzwischen geschlossen, nach Angaben der noch erfolgreichen Betreiber der existierenden Restaurants sind weitere 1/3 akut gefährdet (und fahren z. B. während der Öffnungszeiten auf Notstromaggregat, da die E-Werke ihnen den Strom abgestellt haben). An Stränden wie Agios Spiridon gibt es nun gar kein Restaurant mehr. In Corfu-Stadt sieht die Lage nicht viel besser aus.

Die Strände und Hotels (teilweise noch nicht einmal geöffnet) habe ich noch nie so leer gesehen (was ja auch ein Vorteil sein kann); an Grundstücken und Häusern klebt jetzt weit öfter als früher das "Zu Verkaufen"-Zeichen.

Zu den Stränden Almyros (bei Acharavi) und Glyfada (Westküste) kann ich nur sagen, dass Schrotthändler ihre reine Freude gehabt hätten-die Strände waren mit angespülten Dingen aller Art dekoriert und aufgrund des Streiks der Müllabfuhr wurden auch Mülltonnen nicht geleert. Besser war es in Paleokastritsa und Agios Spiridon. So holt man keine Touristen ins Land und macht keine Werbung für sich.

Fazit: Die Insel (und wahrscheinlich das ganze Land), die vom zum überwiegenden Teil vom Tourismus lebt, geht schweren Zeiten entgegen-nicht nur wegen der Benzinpreise. Die fehlenden Investitionen in Spitzenhotels und Infrastruktur (die Hauptstrasse von Acharavi wurde während unseres Aufenthaltes aufgerissen, an mehren Tagen stundenlang gesperrt und nur grob wieder zugeschüttet, sodaß der Zustand schlimmer war als vorher) treiben die zahlungskräftigen Urlauber immer weiter Richtung Türkei, UAE/Ägypten oder anderen vermeintlich attraktiveren Zielen.

(09.06.2010 08:21)Thomas schrieb:  Zu den von Jdeibert beschriebenen Fakten paßt auch der heute in der
Rheinischen Post veröffentlichte Kurzartikel.

Griechenland
Hoteliers wollen Häuser verkaufen
In Griechenland wollen viele Hoteliers nur noch eines: Ihre Häuser loswerden.
Mehr als 400 Hotels im Wert von über 5 Milliarden Euro stehen zum Verkauf, berichtete die Athener Tageszeitung "Kathimmerini".
Darunter seien auch Nobelherbergen. Allein auf Rhodos sind 48 Hotels zu haben, auf Kreta sind es 44 Ferienanlagen. In den vergangenen Wochen wurden in Folge der Wirtschaftskrise und den damit verbundenen Unruhenlandesweit täglich fast 2000 Zimmer storniert.
Auf Rhodos sanken die Buchungszahlen um 18 Prozent , auf Kreta um 10 Prozent.

Zitat RP vom 09.06.2010

(09.06.2010 23:34)traudel schrieb:  Hallo, liebe Korfu-Freunde. Was ich hier über die Situation in Acharavi lese, stimmt mich doch sehr traurig. Acharavi ist zwar nicht mein Urlaubsort ( Wir fahren seit nunmehr 14 Jahren nach Moraitika, als Rentner auch 2mal jährlich ) , aber ich befürchte, auch im Süden der Insel wird die Situation nicht anders sein. Über die Jahre konnte man die Situation schon verfolgen, und sie ist nicht besser geworden.Daß die Ursachen dafür sehr vielfältig sind, wurde an dieser Stelle schon oft diskutiert.Wie wütend ich war, als ich die Presse hier in Dt verfolgte in Zusammenhang mit der Griechenlandkrise, kann ich garnicht beschreiben. Dies ist aber, denke ich, nur ein Teil der Ursachen für die Rückläufigkeit im Tourismus.Ein Trend, der leider schon vor Jahren einsetzte.Wir freuen uns sehr auf Korfu und werden die Zeit dort genießen, wie immer.Ich wünsche allen einen schönen Urlaub.Traudel

(10.06.2010 17:16)Argirades Frank schrieb:  Die (deutsche) Medienpolitik ist mehr als unglücklich.

Fakt ist, daß die gesamte Touristikbranche mit massiven Einbussen zu kämpfen hat und das nicht zuletzt durch die Euro-Krise. Das ist in Spanien, Italien etc. und sogar bei den günstigeren Fernreisen nicht anders. Die Preise purzeln überall, aber der nötige Konsumwille bei den Urlaubern fehlt. Vermutlich wird das Last-minute Geschäft so schlecht wie nie zuvor, denn entweder hat man schon vor einigen Monaten gebucht oder wird es nach den jüngsten Meldungen über finanzielle Mehrbelastungen nicht mehr machen.

In Griechenland kommt die Staatspleite sicherlich noch erschwerend hinzu, aber den anderen südeuropäischen Kollegen geht es doch nicht besser! Die wirtschaftspolitische Metalität ist da sehr ähnlich und wird vermutlich kurzfristig zu vergleichbaren Maßnahmen in anderen Ländern führen.

Während in Deutschland über die Mehrwertsteuersätze im Gaststättengewebe heiss diskutiert wird, wurden diese am Mittelmeer seit Jahren erst gar nicht gezahlt!!! Dieses und viele anderen Probleme dort sind hausgemacht, nur wird die drastische Konsequenz zu einem bereinigenden Schnitt führen, der das Leben und Treiben auch auf Korfu nachhaltig verändern wird. Aber da die Insel eben nicht nur Hotels und Tavernen zu bieten hat, denke ich, daß der Tourismus eine wichtiger Wirtschaftsfaktor bleiben wird. Es wird vielleicht zu Verhältnissen führen, wie wir Sie vor ca. 25 oder mehr Jahren hatten.

Ich fand's damals übrigens sehr schön ...

In diesem Sinne sehe ich gerne einem schönen Urlaub ab nächste Woche Samstag entgegen.

Frank

@Alfredo: wir haben das gleiche Problem mit air berlin, aber solange der Abflug weiter vorverlegt wird, nehme ich das gerne in Kauf - aktuelle Abflugzeit 19.06. - 14:10 ab CGN.

Zitat:Es wird vielleicht zu Verhältnissen führen, wie wir Sie vor ca. 25 oder mehr Jahren hatten.